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Hoher Stellenwert der Gebäudesanierung im Bericht des Expertenrat für Klimafragen
19.05.2025
Hoher Stellenwert der Gebäudesanierung im Bericht des Expertenrat für Klimafragen

Hoher Stellenwert der Gebäudesanierung im Bericht des Expertenrat für KlimafragenDer aktuelle Bericht des Expertenrats für Klimafragen vom 15. Mai 2025 bewertet den Stand der deutschen Klimaschutzpolitik differenziert. Zum einen hat Deutschland im Jahr 2024 seine Klimaziele eingehalten. Dies ist jedoch hauptsächlich auf außergewöhnliche Faktoren wie die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und eine anhaltende wirtschaftliche Schwäche zurückzuführen. Zum anderen besteht laut Expertenrat ein Risiko, das spezifische Ziel einer 65-prozentigen Reduktion der Treibhausgasemissionen bis 2030 gegenüber 1990 knapp zu verfehlen. Die langfristigen Klimaziele, insbesondere die angestrebte Klimaneutralität bis 2045, sind laut Expertenrat ernsthaft gefährdet. Gründe hierfür sind unter anderem degradierende Ökosysteme, unzureichende Maßnahmen in den Schlüsselbereichen Verkehr und Bauwesen und die fehlende langfristige Strategie. Der Expertenrat fordert die Bundesregierung auf, dringend eine klare und integrierte langfristige Klimastrategie zu entwickeln. Besonders in den Bereichen Verkehr und Bauwesen sind verstärkte Anstrengungen notwendig, denn sowohl der Verkehrssektor, als auch der Gebäudesektor haben die Klimaziele für 2024 deutlich verfehlt.

Der Gebäudesektor hat seine zulässigen Emissionen zum vierten Mal in Folge überschritten. Als Hauptursachen gelten die geringe Sanierungsquote, die weitere Dominanz von Gas- und Ölheizungen und das fehlen von Strom- und Wärmenetzanschlüssen.

Was bedeutet das für Hausbesitzer?

Der Expertenrat empfiehlt deutlich ambitioniertere Sanierungsvorgaben. Es ist wahrscheinlich, dass künftige Gesetze Mindeststandards für Altbauten festlegen wie z. B. Dämmung, Fenster und Heiztechnik. EU-Vorgaben zur „Renovation Wave“, einer EU-Initiative, die das Ziel hat, die Sanierungsrate im Gebäudebereich zu verdoppeln und besonders energieineffiziente Gebäude zu verbessern, könnten in Deutschland verpflichtend werden. Es wird daher für Hausbesitzer empfohlen, bei unsanierten Gebäuden die unabhängige, teils staatlich geförderte Energieberatung, zu nutzen, um Sanierungsmaßnahmen zeitnah zu prüfen. In diesem Zusammenhang fordert der Expertenrat aber auch eine Reformierung der Förderprogramme.

Wenn Deutschland seine Gebäudesektor-Ziele weiter verfehlt, drohen steigende CO₂-Preise im Gebäudebereich. Aktuell liegt dieser bei 45 €/Tonne, der Plan sieht eine schrittweise Erhöhung in 2025 auf 55€/Tonne und in 2026 auf 65 €/Tonne vor. Ab 2027 setzt der freie Handel ein und der Markt schätzt den Preis in 2027 auf 80 bis 100 €/Tonne und in 2030 auf 100 bis 160 €/Tonne. Die CO2-Komponente macht somit einen wachsenden Anteil an den Heizkosten aus.

Quelle: chrome-extension://efaidnbmnnnibpcajpcglclefindmkaj/https://expertenrat-klima.de/content/uploads/2025/05/ERK2025_Pruefbericht-Emissionsdaten-2024-Projektionsdaten-2025.pdf

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